Unter einer Krebsdiagnose leiden die Betroffenen verständlicherweise sowohl körperlich als auch emotional. Die Suche nach begleitenden Therapieformen, um die Lebensqualität dieser Menschen dennoch zu verbessern, steht daher bei einer Krebserkrankung ebenso im Focus wie die weiteren notwendigen Therapien.
Wissenschaftler aus Heidelberg haben nun bestätigen können, dass es für Darmkrebspatienten durchaus Sinn macht, regelmäßig Sport zu treiben, um unter anderem der permanenten Erschöpfung und Antriebslosigkeit entgegenzuwirken. Darauf weisen zwei Studien des Deutschen Krebsforschungszentrums hin.
1.700 Studienteilnehmer sollten angeben, wie sie sich emotional, körperlich und kognitiv fühlten, und zwar zum einen vor ihrer Krebsdiagnose und zum anderen fünf Jahre danach. Ebenso wurden Angaben zu ihrer sportlichen Aktivität zu diesen Zeitpunkten gesammelt.
Bei der Auswertung zeigte sich, dass diejenigen Darmkrebspatienten, die auch nach ihrer Diagnose Sport trieben oder sogar ihr sportliches Pensum anhoben, von einer eindeutig verbesserten Lebensqualität profitierten im Vergleich zu unsportlichen Krebspatienten. Die Wissenschaftler betonen daher, dass es bei einer Krebsdiagnose wichtig ist, sobald wie möglich ein Sportprogramm zu beginnen oder weiterzuführen.
Diese Form der Therapiebegleitung und -nachbehandlung sei somit besonders wichtig, um das Wohlergehen der Betroffenen weitestmöglich zu steigern. Wer vor der Diagnose unsportlich war, solle spätestens nach der Therapie mit einem individuell abgestimmten Trainingsprogramm beginnen.
Eyl, R.E. et al.
Physical activity and long-term quality of life among colorectal cancer survivors - a population-based prospective study
AACR-Journal, online first
4/2020